Nittardi Erntebericht 2024

27/11/2024
Gepostet in Nachrichten
27/11/2024 Editorial

Die Anbausaison 2024 war ein Jahr voller Kontraste und Herausforderungen, geprägt von ungewöhnlichen klimatischen Schwankungen. Nach einem milden Winter mit begrenzten Niederschlägen begann die Saison früh, wobei überdurchschnittliche Temperaturen den Austrieb Ende März und Anfang April beschleunigten. Ein anschließender Temperaturabfall stoppte das Knospenwachstum jedoch für drei Wochen und brachte den Rhythmus der Saison wieder auf ein typischeres Tempo.

Der Frühling brachte mildes Wetter, begleitet von häufigen Regenfällen, die während der Blütezeit und bis in den Frühsommer hinein anhielten. Von Ende April bis Mitte Juli gab es sowohl im Chianti als auch in der Maremma wöchentliche Regenfälle, die eine sorgfältige und rechtzeitige Bewirtschaftung des Laubdachwachstums und phytosanitäre Behandlungen erforderten, um eine optimale Gesundheit der Reben zu gewährleisten. Juli und August hingegen waren warm und trocken, was den Weinbergen Stabilität brachte.

Die Ernte

Die Ernte begann in der Maremma im September und verlief in einem gemäßigten Tempo, beeinflusst durch gelegentliche Regenschauer und kühlere Temperaturen als üblich. Geduld war der Schlüssel, da die Trauben mehr Zeit zum Reifen brauchten. Um den Auswirkungen des starken Regens entgegenzuwirken, haben wir in den meisten unserer Weinberge eine Blattausdünnung durchgeführt, um die Belüftung und Sonneneinstrahlung zu verbessern.

Im Chianti begann die Ernte in der dritten Septemberwoche und endete am 17. Oktober – ein für uns ungewöhnlich spätes Ende. Dieser verlängerte Zeitrahmen ermöglichte eine allmähliche und vollständige Reifung der Trauben.

Die Weine des Jahres 2024

Die Ernte 2024 brachte eine reiche Ernte mit einer langsamen Ansammlung von Zucker, was die überdurchschnittlichen Niederschläge des Jahres widerspiegelt. Das Erreichen der vollen Reife erforderte mehr Sorgfalt und Geduld als in den letzten Jahren, in denen eine frühere Reifung üblicher war.

Trotz dieser Herausforderungen ist die endgültige Qualität der Trauben – und damit der Weine – außergewöhnlich. Ein sorgfältiges Gärmanagement im Keller stellte sicher, dass die Weine die Nuancen der Saison getreu wiedergeben.

 

 

 

Die daraus resultierenden Weine zeichnen sich durch bemerkenswerte aromatische und geschmackliche Finesse, elegante Strukturen und einen im Vergleich zu den jüngsten Jahrgängen niedrigeren Alkoholgehalt aus. Insbesondere der Sangiovese aus Chianti erinnert an den Charakter der Jahrgänge der späten 1980er und 1990er Jahre und bietet eine nostalgische Erinnerung an vergangene Zeiten, verspricht aber gleichzeitig ein großes Alterungspotenzial.